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Ein kleiner Raum mit herunterbröckelndem Putz. Schulbänke, eng aneinandergeschoben. Ein improvisiertes Pult und eine weiße Tafel, die notdürftig an der Wand befestigt ist. Kinder, die über das ganze Gesicht strahlen, weil sie ein buntes Buchstabenlernheft vor sich liegen haben. So sieht es in der Schule von Shahla aus. Shahla ist 38, Lehrerin und Erzieherin und mit ihrem ganzen Herzblut für die Kinder da, die in ihrem Klassenzimmer sitzen. Alles hier ist irgendwie improvisiert. Da es in diesem Teil der Stadt Idlib, im Nordwesten Syriens, kein Schulgebäude mehr gibt, ist Shahla ausgewichen auf diesen Raum in einem Wohngebäude. Vor einiger Zeit konnte sie eine gebrauchte Schaukel kaufen und im Innenhof aufstellen. Man merkt, wie viel es ihr bedeutet, den Kindern zumindest ein Spielgerät zur Verfügung zu stellen. Etwa 60 Kinder werden hier unterrichtet, in zwei Schichten. Dabei wird Shahla von ihrer 15-jährigen Tochter Shahid und ihrer Schwester Halaa unterstützt. Eng gedrängt sitzen die Kinder nebeneinander und üben das Schreiben arabischer und englischer Buchstaben. Sie singen begeistert gemeinsam Lieder, rechnen und freuen sich über ihr Zeugnis, das sie am Ende des Schuljahres entgegennehmen dürfen.
Die Kinder in der Schule sind zu einem großen Teil Waisen oder Halbwaisen. Viele sind traumatisiert. Sie haben keine andere Möglichkeit, einen sicheren Ort zu finden, an dem sie spielen und lernen können und an dem sie sicher sind. Die Schule ist für sie ein Zufluchtsort, den sie dringend brauchen.

Vor kurzem schrieb Shahla, sie müsse die Schule schließen. Nach drei Jahren, in denen sie die Schule führt, sei einfach kein Geld mehr da. Ihr Erspartes ist aufgebraucht und sie sieht keine Möglichkeit, Hefte, Stifte oder Papier zu kaufen. Sie kann die Miete nicht mehr bezahlen, seit ihr Mann im Krieg starb. Aber Shahla kämpft weiter, denn sie weiß, dass die Kinder auf der Straße landen, wenn sie nicht zur Schule gehen können.
Wir unterstützen Shahla, sodass sie das dringend benötigte Material besorgen und die Miete bezahlen kann und die Kinder weiterhin täglich die Schule besuchen können, die ihnen so wichtig ist.